Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit die Gartenbuchautorin Susanne Oswald zu interviewen.
Ihr Gartenbuch "Wo das Glück wächst" habe ich euch ja schon vor einigen Wochen vorgestellt.
Die Rezension könnt ihr
hier (klick) nochmal nachlesen. Auch für mich ganz spannend -
das erste Interview für meinen Gartenblog!
1. Wie ist die Idee entstanden ein Buch über Glück im Garten zu schreiben?
Es gab mehrere Anstöße. Zu allererst: Ich wollte wieder ein Gartenbuch schreiben, aber keinen Ratgeber, sondern ein Inspirationsbuch.
Und ich beschäftige mich aus unterschiedlichsten Richtungen immer wieder mit Glück und mit Lebenszufriedenheit.
Dann kam die Chance, dass der SWR unter der Regie von Kirsten Ruppel einen Film zu meiner Arbeit am Gartenbuch drehen wollte. Keine Frage, dazu hatte ich große Lust!
So kamen die Dinge zusammen.
Ich wollte den Lesern einen Blick über die Gartenhecken in die verschiedenen Gärten und Gärtnerherzen hinein ermöglichen und damit die Lust am eigenen Gartenglück neu beleben oder vielleicht sogar auch erst wachrütteln.
Gerade in unserer angespannten Zeit ist es wichtig, das Bewusstsein für Glück zu wecken. Man strebt so oft nach dem großen Glück und vergisst dabei das kleine Glück am Wegesrand. Darauf möchte ich aufmerksam machen und damit einen Beitrag leisten für mehr bewusstes Glück auf der Welt.
2. Warum ist Töps mit von der Partie? Ist er auch Gartenfan?
Töps gehört zu meinem Leben dazu. Er ist wann immer das möglich ist an meiner Seite. Wie wohl jeder Hund, liebt auch Herr Mops Gärten. Besonders solche in denen er sausen darf. Doof findet er nur, wenn er nicht auf Entdeckertour gehen darf.
3.Wie findet man die Gärten von glücklichen Gärtnern?
Das ist Recherchearbeit. Ich habe Wochen und Monate damit verbracht, im Netz und auch im wirklichen Leben nach den Gärten und Gärtnern zu suchen. Ich habe mich in Gartenforen umgesehen, habe bei jeder Gelegenheit mit Leuten über Gartenglück und besondere Gärtner gesprochen und so kam am Ende die Auswahl zustande, die nun im Buch ist. Mir war wichtig, nicht zu viele ähnliche Gärtner zu finden, sondern aufzuzeigen, dass vom Naturgarten bis zum Designergarten überall das Glück zwischen den Gräsern und Blumen durchblitzen kann.
4.Hat Töps ein Garten besonders gut gefallen?
Ich glaube wenn man seine Antwort übersetzen würde käme zuerst der Riedgarten. Dort wurde er besonders herzlich aufgenommen und durfte gleich nach Mopseslust streunen. Aber auch der Radhiesli-Garten war besonders, da er für Töps sehr viel Freiheit bot.
5. Hat ihnen ein Garten besonders gut gefallen?
Ich bin ganz offen in die Gärten gegangen,bereit, mich auf das Abenteuer einzulassen. Und ich bin von jedem Gartenbesuch beseelt und inspiriert nach Hause gekommen. Denn jeder Garten hat etwas, bei dem mir das Herz aufgeht. Und ich wurde überall so herzlich und offen aufgenommen,
dass ich kaum sagen kann, einer hätte mir besonders gut gefallen.
Jeder der Gärten hat einen kleinen oder größeren Bereich, den ich mir so oder so ähnlich für mich vorstellen könnte.
6. Es gibt sicher noch mehr glückliche Gärtner, ist eine Fortsetzung geplant?
Wer weiß, man soll ja nie nie sagen. Geplant ist es nicht, aber auch nicht ausgeschlossen.
Im Moment arbeite ich zusammen mit einer Kollegin an einem anderen Gartenbuch, das wird aber noch eine Weile dauern.
7. Besitzen sie selbst einen Garten oder Balkon in dem sie gärtnern?
Im Moment bin ich durch ein paar Schicksalswendungen Gartenwaise. Die Arbeit am Gartenbuch und die damit verbundenen Gartenbesuche waren ein wunderbares Trostpflaster. Aber ich hoffe, bald wieder einen Garten zu haben. Wir sind gerade auf der Suche.
8.Was für einen Garten besitzen sie, bzw besaßen sie?
Ich hatte einen ziemlich bunten Gemüse-Blumen-Kräutergarten. Viele Kräuter! Ich liebe Kräuter. Und Natursteinmauern. Flieder, Holunder und Haselnuss gab es selbstverständlich auch, das gehört für mich dazu.
Da mein Garten ziemlich oben im Schwarzwald lag, musste ich meine Träume immer wieder den klimatischen Begebenheiten anpassen und auf vieles verzichten. Das wird im neuen Garten anders, denn jetzt lebe ich im klimatischen Gartenparadies.
9. Haben sie eine Lieblingspflanze?
Holunder, Hasel und Flieder müssen sein! Das ist für mich Kindheit und Gartenglück. Ich würde mir auch einen alten Baumbestand wünschen, ein Walnussbaum im Garten ist ein Traum – natürlich nur, wenn der Garten groß genug ist. Und ich liebe Gemüse. So ein Kohlrabi direkt aus dem Garten ist an Köstlichkeit nur schwer zu überbieten.
Ansonsten Rosen, Kornblumen und viele Kräuter. Oh, bunte Bartnelken, die sind allerliebst. Oder Indianernessel, dieser Duft ist köstlich!
Ha, ich merke schon: Es geht mir genau wie meinen Gärtnern. Eine Lieblingspflanze zu nennen fällt mir sehr schwer. Irgendwie lieb ich sie doch alle – naja, fast.
10. Nach welcher Philosophie arbeiten, bzw arbeiteten sie im eigenen Garten?
Ich bin eher der lässige Typ. Aber auch manchmal akribisch-wenn es um ein besonderes Ziel geht. Ich schätze, dass die letzten Jahre, die vielen Gartenbesuche und die Arbeit an den Gartenbüchern mich auch verändert hat, ich habe mich sicher weiterentwickelt, neue Ideen bekommen. Von daher bin ich gerade selbst gespannt, wie das wohl wird mit mir und
dem neuen Garten. Aber eines ist sicher: Der Garten soll immer eine Glücksquelle sein. Die Freude und das Genießen sind mir wichtiger als Perfektion.
11.Machen sie auch ausgesprochene Gartenreisen, z. B. nach England zu den großen Gartenanlagen wie Sissinghurst oder Great Dixter?
Bislang gab es für mich keine Möglichkeit nach England zu reisen, obwohl ich das wirklich sehr gerne machen würde. Die Zeit dafür wird vielleicht noch kommen.
Aber ich war ja für „Wo das Glück wächst“ viel in Gärten unterwegs und für das neue Gartenbuch geht es so weiter. Gerade war ich eine Woche in Österreich und habe sehr besondere Gärtner und Gärten besucht.
12.Welche Gartenbücher lesen sie selbst gerne? evtl ein Tipp?
Ich habe einige Ratgeber, die ich bei bestimmten Fragestellungen zu Rate ziehe. Aber das sind keine „Lesebücher“. Für gemütliche Kuschelstunden mit Gartenträumen mag ich am liebsten inspirierende Bücher, die Geschichten von Menschen und Gärten erzählen und mir ein Lächeln ins Herz zaubern. Eines meiner Lieblingsbücher ist von Mette Maria Ahlefeldt-Laurvig „Die vier Jahreszeiten“, ein Buch mit den Themen: Garten / Wohnen / Dekoration / Rezepte – kein klassisches Gartenbuch also. Erschienen im Lifestyle Busse Seewald Verlag. Das Buch ist leider nur noch antiquarisch erhältlich.
13.Lesen sie auch regelmässig Gartenblogs?
Nicht so regelmäßig wie ich gerne würde, das ist eine Frage der Zeit. Aber auf jeden Fall immer wieder gern.
14.Was gefällt ihnen an den verschiedenen Gartenblogs besonders gut?
Ich finde es faszinierend wie unterschiedlich die Stimmungen sind, wie die Persönlichkeit sich über Bilder und Texte spiegelt und welche Schwerpunkte es gibt. Der eine ist durch und durch Rosenfan, der nächste liebt Hortensien, Fuchsien oder lebt für den Gemüseanbau. Es ist schön, dass Menschen Lust haben, ihr Glück zu teilen.
15. Sind sie selbst nach dem Besuch der glücklichen Gärtner selbst auch etwas glücklicher geworden?
Ganz sicher. Dieses Buch und die Dreharbeiten für den Film waren ein riesiges Abenteuer. Meistens war es wundervoll, zwischendurch aber auch sehr fordernd auf unterschiedlichsten Ebenen. Oft überraschend und unerwartet. Aber wann immer ein Kapitel geschafft war, alle Hügel, Berge und manchmal auch Gebirge überwunden waren, schwappte das Glück wie eine Welle über mich und spülte alle Gedanken an Probleme weg. Übrig blieb die Freude und das Glück, dieses wundervolle Projekt machen zu können.
Und auch jetzt noch. Immer wenn ich im Buch blättere, kribbelt das Glück. Die vielen Geschichten werden wieder lebendig. Die, die im Buch stehen, und auch die, die ich in mir trage. Es ist ein wundervolles und sehr wertvolles Geschenk.
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei der sehr sympatischen Susanne Oswald bedanken. Wir hatten ein interessantes Gespräch und ich konnte, wenn auch nur kurz, einmal einen Eindruck gewinnen-rund ums Gartenbuch schreiben.
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Susanne Oswald |